St. Urban liegt im politischen Bezirk Feldkirchen und hat eine 1.540 Einwohner. Der Ortskern selbst ist klein im Verhältnis zu den weit verstreuten Ortsteilen, die zur Gemeinde St. Urban gehören. Dazu zählen die Ortschaften Bach, Zwattendorf, Rogg, Agsdorf, Rottendorf und Simonhöhe. Im Gegensatz zur sonstigen Abwanderung der Kärntner Bevölkerung verzeichnet St. Urban in den letzten zehn Jahren sogar einen leichten Zugewinn an Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern. Aus der ehemaligen Tourismusgemeinde St. Urban ist jedoch eine „Schlafstätte“ geworden. Gasthäuser und Nächtigungsmöglichkeiten für Gäste sind aus dem Ortskern verschwunden. Ein Supermarkt ist als Nahversorger mit Unterstützung der Gemeinde geblieben und zur Gesundheitsversorgung ist eine allgemeinmedizinische Ordination etabliert worden. Sichere Wege für Fußgänger und Radfahrer gibt es kaum. Netze des öffentlichen Verkehrs sind wenig bis gar nicht vorhanden. Für Menschen ohne PKW ist die Mobilität äußerst eingeschränkt. Die Kommunikation auf Vereinsebene scheint zu funktionieren, öffentliche Treffpunkte für Jung und Alt sind nicht fix etabliert, es gibt aber eine „Mehrzweckhalle“ und einen Gemeindesaal mit einem angrenzenden kleinen Gasthaus im gemeindeeigenen Gebäude.
Im Schloss Bach finden jährlich die sogenannten Carinthischen Dialoge statt, an der sich Dorfbewohner allerdings nur vereinzelt beteiligen. 95 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen von außen und würden Quartiere vor Ort benötigen. Entlang des südlichen Seeufers des Urbansees gibt es ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Im Dorf sind auch Asylanten untergebracht. Kontakt besteht primär über schulpflichtige Volksschulkinder. Neue Projekte als Zeichen gegen den Klimawandel hat St. Urban gemeinsam mit drei weiteren Kärntner Gemeinden (Himmelberg, Feldkirchen und Steuerberg) im nächsten Jahr geplant.
Unter Einbeziehung der kommunalpolitisch Verantwortlichen sowie der ansässigen Bevölkerung soll gemeinsam an Visionen zu Ortsentwicklung gearbeitet werden. Die Stärkung lokaler Strukturen wird als Zielsetzung für dieses Projekt formuliert.
Das Ziel ist die Erarbeitung von Perspektiven zur Ortsentwicklung. Dabei werden als Grundlage regionale Daten aufbereitet und diese auch der Gemeinde im Rahmen eines Endberichts sowie einer Präsentation für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt.
Der Nutzen für die Bevölkerung liegt in einer reflexiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensumfeld. Studierende geben zusätzlich eine Perspektive von Außen und bringen so neue Denkansätze zur Gemeindeentwicklung ein.
Titelfoto: Biken am Urbansee, Copyright: Tinefoto
Gefördert durch LEADER
Projekt: Ortsentwicklung bis 2030 am Beispiel St. Urban
Projektträger: Gesellschaft zur Förderung interdisziplinärer Dialoge – Carinthische Dialoge
Projektdauer: 12.10.2020 bis 21.12.2022
Projektvolumen: € 5.700,00
Förderquote: 80%