Haus- oder Vulgarnamen sind ein jahrhundertealtes Kulturgut unserer ländlichen Regionen, die vielfach seit dem Mittelalter bekannt sind und waren Identifikations- und Unterscheidungsmerkmal lange Zeit wesentlich wichtiger als die Schreibnamen. Entstanden sind sie meistens aus Kombinationen von Vornamen der Vorbesitzer mit Berufs-, Gewerbe-, Funktions- oder Gegendbezeichnungen. Vulgarnamen verorten Menschen und binden sie an einen konkreten Ort, an ein Haus bzw. einen Hof. Aufgrund des Strukturwandels in der ländlichen Region verschwanden diese Vulgarnamen jedoch zunehmend. Mit dem LEADER Projekt „Vulgarnamen als Kulturgut und Identitätsfaktoren“ wurde eine Bewusstseinsbildung in der ansässigen Bevölkerung und eine Aktivierung der Menschen und Vereine zur selbstständigen Beschäftigung mit ihren Vulgarnamen und deren Bedeutung angestrebt. Es wurde in zumindest sechs Projektgemeinden Wissen über die Vulgarnamen, ihre jeweilige Herkunft und Bedeutung neu generiert, öffentlich präsentiert und sichtbar gemacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten die Grundzüge historischer Recherchearbeiten kennen und durch das entstandene Netzwerk an ortskundlich engagierten Personen und Vereinen wurden weitere Aktivitäten zum kulturellen und natürlichen Kapitel der Region initiiert. Nach Abschluss der Recherchearbeiten, bei denen auch Expertinnen und Experten mit einbezogen wurden, wurden nach Einwilligung der Hausbesitzer, Namenstafeln mit Vulgarnamen und Erklärungen zum Namen gefertigt und an die Namensträger übergeben.
Titelbild:©Kärntner_Bildungswerk
Gefördert durch LEADER
Projekt: Vulgarnamen als Kulturgut und Identitätsfaktoren
Projektträger: Kärntner Bildungsverein Betriebs GmbH
Projektdauer: 01.09.2016 bis 31.12.2019
Projektvolumen: € 3076,91
Förderquote: 80 %